Staatliches Institut für Musikforschung
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Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

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Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikforschung
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
Date:
1942
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
260
Shelfmark:
C 30/320,7
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Neue Bücher. III.
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
M. van Crevel: Adrianus Petit Coclico.
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PURL:
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170 Neue Bücher Neue Bücher M. van Crevel, Adrianus Petit Coclico. Leben und Beziehungen eines nach Deutschland emigrierten Josquin- schülers. Martinus Nijhoff, Haag 1940. 8°. XII u. 440 S. Mit seiner Coclico-Monographie hat v. C. einen bedeutsamen Fragenkomplex innerhalb der Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts aufgegriffen, dessen Klärung schon seit langem als drin gend empfunden wurde; ist doch Coclico vor allem der Schöpfer und Verfechter jener ominösen Musica reservata, die auf eine Reihe von Forschern einen um so stärkeren Reiz ausübte, je unbestimmter und vager ihr eigentlicher Gehalt erschien. Zum erstenmal gibt v. C. auf Grund von zum Teil neuen Dokumenten, die im Anhang (365 bis 415) in extenso abgedruckt, zum Teil faksimiliert und kommentiert werden, eine gesicherte Biographie, soweit sie sich aus dem lückenhaften Material hersteilen läßt. Die erste Lebensperiode liegt nach wie vor in völligem Dunkel, da die Selbstaussagen des Coclico 1 über seine Dienste bei Papst Paul III. und König Franz I. von Frankreich und die damit verknüpften Aufenthalte in Italien, Frankreich und Spanien mit guten Gründen als tendenziös und unglaubwürdig nach gewiesen werden. Selbst Coclicos Josquin-Schülerschaft, der er doch ein gut Teil seiner Berühmt heit bei Zeitgenossen und Nachwelt verdankt, ist nicht zu belegen (34), und auch v. C. scheint zu zweifeln, „ob Coclico Josquin tatsächlich persönlich gekannt hat“ (242), eine Tatsache, die auch bei der Beurteilung von Coclicos Überlieferung der Musiklehre Josquins mitberücksichtigt werden muß. Es bleibt also bei dem kargen Ergebnis, daß Coclico um 1500 in Flandern geboren wurde und daß er wegen seines Übertritts zum Protestantismus, genauer: zum niederländischen Sakramentierertum (37 u. 194ff.), seine Heimat verlassen mußte. Er wandte sich nach Witten berg (1545 Eintragung in die Universitätsmatrikel), wo er dem Kreise Melanchthons nahetrat und Beziehungen zur Universität anknüpfte mit der Absicht, die Stelle eines professor publicus musices, d. h. ein akademisches Lehramt für Musik zu erhalten. Seine Bewerbung schlug indessen fehl; dagegen begegnet uns schon vor Coclicos Eintreffen Sixtus Dietrich 1540/41 und 1544 nicht nur als Gast, sondern als Gastdozent an der Universität, wie v. C. überzeugend nachweisen kann. (Ein mir unbekannt gebliebener Brief Dietrichs von 1543 bringt weitere wertvolle Auf schlüsse zu dessen Lebensgeschichte: Dietrich verkehrte im Lutherkreis und sang „vil und oft“ mit Luther.) 1546 war Coclico, wenn man seinen Angaben trauen darf, Professor für Musik an der Universität Frankfurt a. O.; schon 1547 aber versuchte er eine Stellung am Pädagogium in Stettin zu erhalten. Als auch diese Bemühungen erfolglos verliefen, ließ sich Coclico 1547 an der Königsberger Universität immatrikulieren, vielleicht in der Hoffnung, hier das Lehramt ausüben zu können. Statt dessen verschafften ihm seine Beziehungen zu Herzog Albrecht von Preußen eine Stelle als Sänger und Komponist in der herzoglichen Hofkapelle, die er wegen mannigfacher persönlicher und religiöser Schwierigkeiten 1550 wieder verließ. Im nächsten Jahr tauchte er dann in Nürnberg auf und knüpfte nachhaltige Beziehungen zu seinem Landsmann, dem Verleger Montanus an, die sich in der starken Bevorzugung niederländischer Musik, vor allem Josquins, Clements, Crequillons und Gomberts innerhalb des Verlagsrepertoires auswirkten. Außerdem gründete Coclico eine Privatschule für Musik und italienische und französische Sprache; für diese Zwecke schrieb er wohl auch sein 1552 erschienenes Compendium musices; als kompo sitorische Frucht der letzten Jahre traten ebenfalls 1552 die vierstimmigen Psalmen Davids, die Musica reservata, ans Licht der Öffentlichkeit. Mit Recht dürfen wir daher die Nürnberger Jahre als „Höhepunkt“ in Coclicos Leben betrachten (259), wenn ein solcher Ausdruck angesichts seines wurzellosen und etwas exzentrischen Boheme-Daseins erlaubt ist. Ende 1554 oder Anfang 1555 erschien Coclico kurz in Wismar zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des Herzogs Johann Al brecht I., um schließlich 1556 in die dänische Hofkapelle überzuwechseln, wo er seit 1563 aus den Sängerlisten verschwindet. Wie die ganze erste Lebensperiode bleibt auch sein Ende in Dunkel gehüllt. Vergleicht man diese Daten mit dem bisherigen Stand der Forschung, den v. C. mit unver hohlener Freude am Kritisieren in einer Einleitung rekapituliert, so erkennt man gerne die zahl reichen wertvollen Korrekturen und wichtigen Ergänzungen an, die der Verf. auf Grund ein dringlicher Quellenforschungen erarbeitet hat. Dazu gehören auch seine ausgebreiteten Kennt nisse auf dem Gebiet der Theologie, der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts, die einer solchen Materie gewiß zugutekommen können. Allerdings treten hier schon die Schattenseiten des Buches zutage: die betont negative und zuweilen ausschließlich kritisierende Haltung v. C.s führt häufig genug zu Hyperkritik und Polemik und schließlich zu einer oft recht überheblichen Schulmeisterei in Kleinigkeiten. Man hat den Eindruck, daß sich der Arbeitseifer des Autors wesentlich am Negativen, am Polemischen entzündet, und daß nicht eine neue, selbständige Sicht auf die Geschichte und deren Deutung, sondern die manchmal bis zur Rechthaberei ge steigerte Einzelkritik das primum mobile seiner Arbeit bildet. Und dies zum Schaden des ganzen Buches, dessen Gesamtanlage bereits aus dem umständlich kritisierenden Verweilen im Detail erwachsen zu sein scheint, wie die vielen koordinierten Exkurse bezeugen. 1 So ist statt des bisher irrtümlicherweise gebrauchten „Coclicus“ zu lesen; vgl. S. 3ff.
  • Archiv für Musikforschung
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  • Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
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  • Title page
    [I]
  • Table of contents
    [III]
  • Namenregister
    [V]
  • Smend, Friedrich: Neue Bach-Funde.
    [1]
  • Ghisi, Federico: Bruchstücke einer neuen Musikhandschrift der italienischen Ars nova und zwei unveröffentlichte Caccien der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
    [17]
  • Birtner, Herbert: Sieben Messen von Ludwig Senfl.
    [40]
  • Scholz, Wolfgang: Heinrich Schütz und seine Beziehungen zu Liegnitz.
    [55]
  • Scholz, Wolfgang: Ein unbekannter Brief von Bartholomäus Gesius.
    56
  • Neue Bücher. I.
    57
  • Bericht über den Internationalen Kongreß "Singen und Sprechen" in Frankfurt a. M., 1938.
    57
  • Federico Ghisi: Alle fonti della monodia.
    58
  • Günter Haußwald: Johann David Heinichens Instrumentalwerk.
    60
  • Hans Joachim Moser: Erwiderung zu Rudolf Gerber, Christoph Willibald Gluck.
    61
  • Rudolf Gerber, Schlußwort.
    62
  • Mitteilungen. I.
    64
  • Osthoff, Hellmuth: Deutsche Liedweisen und Wechselgesänge im mittelalterlichen Drama.
    [65]
  • Valentin, Erich: Gustav Friedrich Schmidt †.
    [82]
  • Schmitz, Eugen: Louis Spohrs erster Opernversuch.
    [84]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Wittenberg – Frankfurt a. O. – Marburg – Königsberg – Jena – Helmstedt – Herborn – Göttingen).
    [90]
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Sommersemester 1942
    [111]
  • Im Jahre 1941 gedruckte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Im Jahre 1941 eingereichte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Nachtrag zum Verzeichnis der im Jahre 1940 eingereichten musikwissenschaftlichen Dissertationen.
    114
  • Neue Bücher. II.
    114
  • Neues Mozart-Jahrbuch, 1. Jahrgang.
    114
  • Erich Valentin: Wege zu Mozart.
    115
  • Julius Bahle: Eingebung und Tat im musikalischen Schaffen.
    116
  • Werner Korte: Musik und Weltbild.
    116
  • Willy Müller: Über das Wesen der Musik vom Standpunkt der absoluten Weltanschauung.
    117
  • Adolf Seifert: Volkslied und Rasse.
    117
  • Helmut Schultz, Erwiderung zur Kritik von H. Engel über "Das Madrigal als Formideal"
    119
  • Walter Wiora, "Privatsystem und Zusammenarbeit" zu W. Danckerts Entgegnung.
    120
  • Alfred Quellmalz, zu W. Danckerts, "Entwicklungsgeschichtliche und organische Volksliedbetrachtung".
    124
  • Mitteilungen. II.
    127
  • Hans Engel: Die Bedeutung Konstitutions- und psychologischer Typologien für die Musikwissenschaft.
    [129]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. (Schluß)
    [154]
  • Neue Bücher. III.
    170
  • M. van Crevel: Adrianus Petit Coclico.
    170
  • Walter Wiora: Die deutsche Volksliedweise und der Osten.
    174
  • Helmuth Wirth: Joseph Haydn als Dramatiker.
    176
  • Karl Gustav Fellerer: Der Partimentospieler.
    176
  • Wolfgang Scholz: Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Liegnitz von ihren Anfängen bis etwa zum Jahre 1800.
    178
  • Lothar Walther: Die Ostinato-Technik in den Chaconne- und Arien-Formen des 17. und 18. Jahrhunderts.
    180
  • Elsa Margherita v. Zschinsky-Troxler: Gaetano Pugnani.
    182
  • Joseph Gregor: Richard Strauß. Der Meister der Oper.
    183
  • Stephan Otto: Geistliche Chorwerke.
    184
  • Walter Brauer: Jakob Regnart, Johann Hermann Schein und die Anfänge der deutschen Barocklyrik.
    186
  • Maximilian Graßl: Die Musik in den Werken des J. K. Huysmans.
    188
  • Mitteilungen. III.
    190
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Ergänzungen: Sommersemester 1942
    190
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Steinecke: Erstes Graupner-Fest in Darmstadt.
    190
  • Kleine Beiträge - W. Wiora
    192
  • Handschin, Jacques: "Antiochien, jene herrliche Griechenstadt".
    [193]
  • Menke, Werner: Heinrich Valentin Beck, ein zu Unrecht vergessener Meister der Tonkunst?
    [205]
  • Haacke, Walter: Orgelbauten im Zeitzer und Naumburger Dom.
    [209]
  • Hans Albrecht: Die deutschen Psalmen und Kirchengesänge des Jobst vom Brandt.
    [218]
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Scholz: Zu Johannes Knöffel.
    228
  • Erich Rosendahl: Wo und wann Georg Kaspar Schürmann geboren wurde.
    229
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Wintersemester 1942/43
    231
  • Neue Bücher. IV.
    [233]
  • Joachim Eisenschmidt: Die szenische Darstellung der Opern Händels auf der Londoner Bühne seiner Zeit.
    --
  • Karl Gustav Fellerer: Der gregorianische Choral im Wandel der Jahrhunderte.
    [233]
  • Dominicus Johner: Wort und Ton im Choral.
    [233]
  • Jos. Theo Krug: Quellen und Studien zur oberrheinischen Choralgeschichte.
    [233]
  • Hubert Sidler: Studien zu den alten Offertorien mit ihren Versen.
    [233]
  • Leo Söhner: Die Orgelbegleitung zum gregorianischen Gesang.
    [233]
  • Willi Schulze: Die mehrstimmige Messe im frühprotestantischen Gottesdienst.
    238
  • Franz Wöhlke: Lorenz Christoph Mizler.
    240
  • Walter Schulze: Die Quellen der Hamburger Oper (1678–1738).
    242
  • Josef Loschelder: Die Oper als Kunstform.
    243
  • Ernst Ferand: Die Improvisation in der Musik.
    244
  • Aurelius Augustinus, Musik. Erste deutsche Übertragung v. C. J. Perl.
    245
  • Mitteilungen. IV.
    248
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