Deutsche Musikkultur, Achter Jahrgang 1943/1944 - Digitale Sammlungen des SIMPK

Collection:

Zeitschriften

Structure type:

periodical

Title:

Deutsche Musikkultur

Sub title:

Zweimonatsh. für Musikleben u. Musikforschung

Place of publication:

Kassel

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Periodical volume

Title:

Deutsche Musikkultur, Achter Jahrgang 1943/1944

Date:

1943/1944

Place of publication:

Kassel

Extent:

170

Shelfmark:

C30/1500,8.9.

Physical location:

Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Chapter

Title:

Heft 1/2 "Deutsche Musikkultur"

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Chapter

Title:

Im Spiegel der deutschen Musikkultur - Unger, Max: Zu Beethovens Handschrift und Briefen II

PURL:: https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783919042-08/22/

Sommersemester ig43 ah werden regelmäßige mehrstündige Vorlesungen über die deutsche Musik im europäischen Ostraum gehalten. Diese Themen greifen mit Bedacht weit über die Lan desgrenzen der Posener Universität hinaus, und zwar in der Erwägung, daß die landschaftliche Bindung der Forschungsarbeit unserer Ostuni versität und ihres Musikwissenschaftlichen In stitutes zwar eine der vornehmsten Voraussetzun gen für ihr geistiges Dasein überhaupt ist, daß dieses Dasein sich aber nie und nimmer inner halb der provinziellen Grenzen erschöpfen kann. Alle Landschaftsforschung, wie sie zielbewußt am Posener Institut in die Wege geleitet wurde, erfüllt ihren letzten Sinn erst durch ihre nie mals aus dem Auge zu verlierende Beziehung setzung zur deutschen Musik als einer im tief sten Grunde unteilbaren Ganzheit. Die Umsiedlung des Musikwissenschaftlichen In stitutes in neue Räume steht unmittelbar bevor. Diese Räume bieten wesentlich mehr Platz als die bisherigen, die den von Monat zu Monat wachsenden Ansprüchen nicht mehr genügten. Die neue Unterkunft ist für die besonderen In stitutszwecke umgebaut, und sie liegt dem Uni versitätshaupthause ebenso wie der Stadtmitte bedeutend näher als die alte. Sein endgiltiges» Heim hofft das Musikwissenschaftliche Institut der Reichsuniversität jedoch nach dem Kriege innerhalb der alsdann geplanten Universitäts- Neubauten zu erhalten. Walther Vetter IM SPIEGEL DER DEUTSCHEN MUSIKKULTUR Zu Beethovens Handschrift und Briefen 1 Von Max Unger Die Behauptung ist nicht übertrieben: In Ka- lischers sogenannter „kritischer“ Gesamtausgabe müssen bei Vergleichen mit den Urschriften fast auf jeder Zeile mehr oder weniger leichte Lesefehler verbessert werden, um die von ihm angestrebte „diplomatische Treue“ zu erzielen. Durch Frimmels Neubearbeitung des zweiten und dritten Bandes wurde der Zustand etwas besser, doch blieb sie, wie im ersten Aufsatz an 1 Vergleiche 5. Jahrgang, Heft 4, Seite 104 ff. gedeutet, der wirklichen Buchstabentreue auch noch manches schuldig. Auf den folgenden Sei ten seien einige Beethovenbriefe von neuem wie dergegeben, deren bisherige Abdrucke haupt sächlich entweder unvollständig sind oder sinn entstellende Verlesungen enthalten; nur einer wird deshalb neu angeführt, weil er bisher stets viel zu früh angesetzt worden ist. Aus den vie len Hunderten von Zuschriften des Meisters, die ich im Laufe der letzten drei Jahrzehnte vergleichen und studieren konnte, glaube ich ei nige besondere verbesserungswürdige herausge griffen zu haben. Zuerst ein Brief aus der früheren Wiener Zeit des Tondichters, gerichtet an den Bonner Mu siker Nicolaus Simrock, der seit den 1790er Jahren auch als Verleger wirkte. Er befindet sich heute im Bonner Beethovenhaus. Für noch maligen Vergleich dieses und des folgenden! Schreibens bin ich Herrn Prof. Dr. Schmidt- Görg zu großem Dank verpflichtet. Vien am k ten Oktober i8o4 Lieber bester Hr: Simrock, immer habe ich schon die ihnen gegebne Sonate, mit Sehnsucht erwartet — aber vergeblich — schreiben sie mir doch gefälligs, was es dann für einen Anstand mit derselben hat — ob sie solche bloß um den Motten zur speise zu geben — von mir genom men? — oder wollen sie sich ein besonderes kaiserliches privilegium darüber ertheilen las sen? — nun das dächte ich, hätte wohl lange geschehen können. — wo stekt dieser langsame Teufel — der die So nate heraus treiben soll — sie sind sonst der ge schwinde Teufel, sind dafür bekannt, daß sie, wie Faust ehmals mit dem schwarzen im Bunde stehen, und sind dafür eben so geliebt vonl ihren Kameraden; noch einmal — wo stekt ihr Teufel — oder was ist es für ein Teufel — der mir auf der Sonate sizt, und mit dem sie sich nicht verstehen? — eilen sie also und geben sie mir nachricht, wann ich die S. ans Tages licht gebracht sehen werde — indem sie mir dann die Zeit bestimmen werden, werde ich ihnen so gleich alsdenn ein Blättchen an Kreuzer schi- ken, welches sie ihm bej Übersendung eines Exemplars (da sie ja ohnedem ihre Exemplare

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