Staatliches Institut für Musikforschung
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Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

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Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikwissenschaft
Sub title:
AfMw
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikwissenschaft, Achter Jahrgang 1926
Date:
1926
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
498
Shelfmark:
C 30/4,8
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Moser, Hans Joachim, Erwiderung (an H. Besseler).
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PURL:
https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783919026-08/378/
Al V. tWfcVm je. Erwiderung Heinrich Besseler zeigt sich (AfM VIII, 145) verletzt durch eine angeblich „entstellende“ „Kritik“ seines Petersjahrbuchaufsatzes von 1925 „Grundfragen des musikalischen Hörens“ durch mich im Deutschen Musikjahrbuch IV (1926), S. 29, und seine Auszüge könnten im Leser in der Tat den Eindruck erwecken, als hätte ich a. a. 0. bösartige „Angriffe“ geliefert, womöglich gar gerade an jener Stelle, um eine Diskussion von vornherein abzuschneiden. Ich finde mich darin aber durchaus mißverstanden und verstehe eigentlich nicht das Abwehr bestreben des verehrten Herrn Kollegen, dessen hohe Einschätzung durch mich ich ja a. a. O. eingangs ausdrücklich verlautbart habe. Ich habe auch mit dem Eingehen auf seine gedankenreiche Abhandlung in jenem Zusammenhang („Zwischen Kultur und Zivi lisation der Musik“) durchaus nicht „Kritik“ üben wollen — wie etwa A. Einstein in ZfMw IX, 113, der eine Buchbesprechung gibt —, sondern habe einfach mehrere Deutungen der Gegenwart (Spengler, Frank Thieß, Besseler) gegeneinandergestellt, um dann eine eigene Stellung zu suchen. So propagandalose Suche einzig nach Erkenntnis des Heute, wie B. jetzt vermeint damals gegeben zu haben, kann ich freilich beim besten Willen in seinem Jahrbuchaufsatz nicht finden, denn z. B. gerade S. 45 (auf die er mich verweist) behauptet er, daß bei dem typischen Konzertbesucher „Bildungsheuchelei und gesell schaftliche Konvention eine große Rolle spielen“ (oder findet doch, daß andere diesen Vorwurf „mit Recht“ erheben); ebenda sagt er: „Die Alltäglichkeit, aus der die hohe Kunst herausführen will, ist für die Gebrauchsmusik das Lebenselement. Wenn für das heutige Bewußtsein fast nur Gesellschaftstanz, Kabarettlied und höchstens noch politische Leidenschaft hier im Vordergrund stehen, so bedeutet das keinen Einwand gegen die Musik, sondern gegen die zerreißende Unnatur des großstädtisch-kapitalistischen Daseins.“ Daß ich diesen Satz nicht etwa im Sinn einer politischen Bolschewisten-Propaganda ab lehnen wollte, wird man mir hoffentlich glauben wollen. Daß Besseler jedoch in seinem Aufsatz persönlich ganz entschieden auf der Seite der Gebrauchskunst (auch heute!) gegenüber einer „absoluten“ Kunst steht, dürfte aus seiner Auffassung S. 52 deutlich genug hervorgehen, es könne „von gemeinschaftsbildender Kraft des symphonischen Kunst werks keine Rede sein“. Das scheint mir ungefähr ein Todesurteil für die Sinfonik „von Beethoven bis Strauß“, und die Besselersche Schilderung der bürgerlichen Musizierformen seit Brahms (S. 36) ist ebenso schroff geraten. Daß der Bolschewismus gegenüber der „zerreißenden Unnatur des großstädtisch-kapitalistischen Daseins“ (Besseler) umstürzende Wiederherstellung urtümlicherer Verhältnisse sucht, jene Stufen, auf denen eben Besselers „umgangsmäßige“ Musik von selbst geblüht hat, ließ mich warnend aussprechen, ich sähe in seiner Feindlichkeit gegen das Konzertleben „von Beethoven bis Strauß“ eine „irgend wie“ bolschewistische Einstellung. „Musik als Zauber“, d. h. als Heilmittel, ist doch nur schärfster Ausdruck für die Zweckhaftigkeit umgangsmäßiger Musik, und es fragt sich mir doch sehr, wieweit die Kantate Bachs wirklich noch — innerlich — bloße „ange wandte“ Kunst darstellen mag, ob sie nicht einem Bach unter der Hand genau wie die Sinfonie einem Beethoven oder Bruckner in erheblichem Umfang zu „absoluter Kunst“ geworden ist. Da B. selbst im letzten Satz seiner Petersjahrbuchabhandlung von der Möglich keit spricht, daß die Anzeichen einer Erneuerung „umgangmäßigen“ Musikhörens — er meint doch wohl, etwa in der Jugendbewegung oder der Liturgie — wieder vorübergehen könnten, so bliebe eben für ein „heute wieder die Gebrauchsmusik Wollen“ unter den nun einmal nicht wegzuleugnenden Großstadtgegebenheiten wesentlich nur „Gesellschaftstanz und Kabarettmusik“ als „angewandte“ Musikform übrig. Mir schien deshalb das Erstreben solcher neuen Gebrauchseinstellung die Gefahr aussichtsloser Utopie oder der Bevorzugung unerwünschter Musikzweige zu bergen, weshalb ich das Heil eher in dem Ziel sehe, die notgedrungen bestehenden Großstadtformen des Konzertierens lieber mit neuer Wesen haftigkeit zu erfüllen, was freilich noch mehr Utopie sein könnte, und der ganze weitere Verlauf meines Aufsatzes im Deutschen Musikjb. müßte Besseler zeigen, daß ich seine herbe Zeichnung der „Anklänge der Romantik“ durchaus zu schätzen weiß. Ich glaube mich jedenfalls frei von der Absicht, dem vortrefflichen Fachgenossen a. a. O. irgendwie Böses unterstellt zu haben. Und wenn ihm „irgendwie bolschewistisch“ fatal ist, so möge ihm statt dessen der Ausdruck „sozusagen bodenreformerisch“ eher sänftigen. Heidelberg Hans Joachim Moser
  • Archiv für Musikwissenschaft
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  • Archiv für Musikwissenschaft, Achter Jahrgang 1926
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  • Title page
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  • Table of contents
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  • Stahl, Wilhelm, Franz Tunder und Dietrich Buxtehude.
    [1]
  • Panoff, Peter, Der nationale Stil N. A. Rimsky-Korssakows.
    [78]
  • Werner, Theodor W., Stiftungstag des Instituts für musikwissenschaftliche Forschung zu Bückeburg.
    [118]
  • Wolf, Johannes, Carl Maria von Weber.
    [120]
  • Berichtigung
    130
  • Besseler, Heinrich Studien zur Musik des Mittelalters. II. Die Motette von Franko von Köln bis Philipp von Vitry.
    [131]
  • Wagner, Peter, Aus der Frühzeit des Liniensystems.
    [259]
  • Schneider, Constantin, Franz Heinrich von Biber als Opernkomponist.
    [281]
  • Gondolatsch, Max, Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Görlitz. II. Die Kantoren.
    [348]
  • Moser, Hans Joachim, Erwiderung (an H. Besseler).
    [380]
  • Besseler, Heinrich, Erwiderung (an H. J. Moser).
    381
  • Dèzes, Karl, Eine kritische Bemerkung zu Peter Wagners "Zwischenstadium" der Neumierung.
    381
  • Wagner, Peter, Erwiderung (an K. Dèzes).
    382
  • Schrade, Leo, Eine Gagliarde von Ciprian de Rore?
    [383]
  • Werner, Arno, Die alte Musikbibliothek und die Instrumentensammlung von St. Wenzel in Naumburg a. d. S.
    [390]
  • Epstein, Peter, Zur Rhythmisierung eines Ritornells von Monteverdi.
    [416]
  • Fischer, Elisabeth A., Eine Sammelhandschrift aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts.
    [420]
  • Koczirz, Adolf, Eine Gitarren- und Lautenhandschrift aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
    [433]
  • Leux, Irmgard, Über die "verschollene" Händel-Oper "Hermann von Balcke".
    [441]
  • Tutenberg, Fritz, Die opera buffa-Sinfonie und ihre Beziehungen zur klassischen Sinfonie.
    [452]
  • Kallenbach-Greller, Lotte, Die historischen Grundlagen der Vierteltöne.
    [473]
  • Werner, Theodor W., Zehnter Stiftungstag des Bückeburger Instituts für musikwissenschaftliche Forschung
    [486]
  • Mitteilung
    489
  • Namen- und Sachregister
    [490]
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