Archiv für Musikwissenschaft, Siebenter Jahrgang 1925

Collection:

Zeitschriften

Structure type:

periodical

Title:

Archiv für Musikwissenschaft

Sub title:

AfMw

Place of publication:

Leipzig

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Periodical volume

Title:

Archiv für Musikwissenschaft, Siebenter Jahrgang 1925

Date:

1925

Place of publication:

Leipzig

Extent:

520

Shelfmark:

C 30/4,7

Physical location:

Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Chapter

Title:

Sachs, Curt, Ein babylonischer Hymnus.

PURL:: https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783919026-07/18/

logisch ist und dem entspricht, was man nach den bisherigen Kenntnissen von antiker und außereuropäischer Musik im alten Babylon erwarten konnte. Reibungslos, das ist zunächst nicht ganz richtig. Denn an einigen wenigen Stellen haperte es. Zeile 34 ergab: Zum mindesten sehr unwahrscheinlich. Zeile R. 8 hatte wieder Halbtöne: und Zeile R. 14 enthielt gar Halbtöne und Tritonus: Endlich, viertens, störte in Zeile R. 26 der Halbton /': Diese vier Regelwidrigkeiten waren im ganzen geringfügig. Ich vermutete, daß hier Fehler des Textes vorlägen, die bei Stücken aus Assur Vorkommen sollen. Als ich mit der Übertragung meinen assyriologischen Mentor Ehelolf auf suchte, bedeutete er mir, daß meine Ergebnisse in gewissem Sinne auf Sand gebaut sein müßten, da die Keilschriftzeichen in vielen Fällen begrifflich wie lautlich mehrdeutig seien. Dasselbe Zeichen könne, da es sich ursprünglich um eine Bild-, also Begriffsschrift, nicht aber um eine Lautschrift handle, etwa „stehen“ und „gehen“ bedeuten und daher verschiedene Lautwerte (gub, gin) haben. Nachdem sich die erobernden Babylonier der sumerischen Keilschrift zur Festlegung ihrer eigenen Sprache bemächtigt hatten, sei insofern noch eine Verwicklung eingetreten, als gewisse Zeichen einen weiteren Lautwert aus ihrem semitischen Äquivalent gewonnen hätten. Aber siehe da — die Fälle, die er beim ersten Lesen des Textes herausgriff, ohne die Musik zu kennen, waren gerade diejenigen, die ich soeben angeführt habe; es waren die von mir als fehlerhaft angenommenen Zeilen! Dieser Umstand überzeugte ihn von der Richtigkeit meiner Übertragung, und er unterzog sich mit dankenswerter Bereitwilligkeit der mühevollen Ar beit, mir für den gesamten Text die zweifelhaften Stellen mit allen möglichen Lesarten aufzuschreiben und mich über die Bedeutung dieser Lesarten zu unterrichten. Den schließlich von mir angenommenen Text samt den abweichenden Les arten Ebelings und den Londoner Varianten lege ich hier vor; ein Revisions bericht folgt.

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