Archiv für Musikwissenschaft, Vierter Jahrgang 1922

Collection:

Zeitschriften

Structure type:

periodical

Title:

Archiv für Musikwissenschaft

Sub title:

AfMw

Place of publication:

Leipzig

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Periodical volume

Title:

Archiv für Musikwissenschaft, Vierter Jahrgang 1922

Date:

1922

Place of publication:

Leipzig

Extent:

518

Shelfmark:

C 30/4,4

Physical location:

Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Collection:

Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine

Structure type:

Chapter

Title:

Krabbe, Wilhelm, Die Lieder Georg Niege's von Allendorf.

PURL:: https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783919026-04/56/

Die Lieder Georg Niege's von Allendorf Zur Geschichte der Monodie im 16. Jahrhundert Von Wilhelm Krabbe, Berlin-Grunewald /»^ie Lieder des „Lauptmanns" Georg Niege von Allendorf, mit denen wir uns auf den folgenden Blättern beschäftigen wollen'), sind in einer Landschrift der Preußischen Staatsbibliothek erhalten * 2 ), die ebenso wie die Persönlichkeit ihres Verfassers in der Literatur bisher nur gelegentliche (Erwähnung gefunden hat»). Sie besteht aus fünf ziemlich gleichgroßen Oktavbänden (Format etwa 16 : 20), alle gleichmäßig in Pergament gebunden und dem Amfange nach schwankend zwischen 159 und 272 Blättern jetziger Zählung"). Die mit den Nummern 1 und 2 versehenen Bände tragen auf dem oberen Teil des Deckels Niege's Namen unter folgenden Initialen: Oseorgj N[iege] V[on] A[Uenborf] Hsauptmannj und auf der unteren Lälste in entsprechender Anordnung die Jahreszahl 1589. Aber die Zeit ihrer Entstehung läßt sich folgendes sagen: Begonnen dürfte die Ls. säum vor 1582 sein; dafür spricht einmal ein dem ersten Bande vor angestelltes Schreiben des unten erwähnten S e l n e c c e r, das aus Leipzig vom Oktober 1582 datiert ist. Das beweist weiter ein in denselben Band (Bl. 81b) aufgenommenes „Kinderliedlein auf den heiligen Christabend meiner s e e l i g e n geliebten Tochter Anna verordnet 1573". Diese Tochter starb aber, wie wir gelegentlich hören, in eben diesem Jahre 1582. Als letzter dürfte der jetzt als dritter gezählte Band entstanden sein, der, inhaltlich ziemlich bunt, keinerlei Lyrik, dagegen von Blatt^91 ab den sehr ausführlichen Lebenslauf Niege's enthält. Niege selbst bestätigt es, und schon die Bedeutung, die der Zahl 1588 in dieser Vita zukommt, würde darauf schließen lassen, daß die Abfassung ') Die Entstehung der vorliegenden Arbeit gehl zurück auf eine Anregung von Äerrn Professor Johannes Wolf, dem ich mich auch darüber hinaus für mannigfache Äilfe und Belehrung zu herzlichem Danke verpflichtet fühle. 2 ) Sign: Ms. germ. 4° 864. 3) Vgl. die Zusammenstellung bei A. K o p p: Die Osnabrückische Liederhandschrift vom Jahre 1575 (Arch. f. d. Studium d. neueren Sprachen und Literaturen, lll u. 112 1903/04), 111 S. 3 u. Anm. 2. (Kopp kommt übrigens hinsichtlich der Dichtungen Niege's zu einem scharf ablehnenden Urteil, das in dieser summarischen Form doch wohl nicht haltbar ist). — Äinzu- zufügen wären dem noch Vilmar's Nachträge zu Strieder's hessischer Gelehrtengeschichte (Ztschr. f. Hess. Gesch. lll. 1843, S. 213 f.), wo er Niege als guten Kirchenliederdichter an- führt und gleichzeitig bedauert, daß von seinen Melodien sich nichts erhalten habe; V., der seine Kenntnis offenbar Nikolaus Selneccer verdankt, weiß demnach nichts von der Existenz unserer Äs. ") Nach ihr wird im folgenden stets zitiert.

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