Staatliches Institut für Musikforschung
http://dfg-viewer.de/show?set[mets]=https%3A%2F%2Fdigital.sim.spk-berlin.de%3A443%2Fviewer%2Fmetsresolver%3Fid%3D783919026-02&set[image]=13
×

Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

  • Back Home Icon Back to hit list
  • de |
  • en
  • Bibliographic data
  • Full text
  • Thumbnail gallery
  • Contents
Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikwissenschaft
Sub title:
AfMw
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikwissenschaft, Zweiter Jahrgang 1919-1920
Date:
1919/1920
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
529
Shelfmark:
C 30/4,2
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Schneider, Max (Breslau), Bericht über die erste Vollversammlung der Mitglieder des Fürstlichen Instituts.
  • METS
  • METS (entire work)
  • MARCXML
  • Dublin Core
  • ESE
  • DFG-Viewer
  • OPAC
  • PDF
PURL:
https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783919026-02/13/
Bericht über die erste Vollversammlung Fernerstehende mögen bei flüchtigem Zusehen von einem großen Erfolge sprechen, indem sie auf Anfang und Ende dieser Spanne Zeit Hinweisen; dort ein Otto Jahn und Friedr. Chrysander, die Musikschriftstellerei ihrer Jahre weit überragend, aber einsam beide, ohne Anhang und Gefolgschaft — heute dagegen fast keine deutsche Universität ohne ordentliche Vertretung des Faches und in ihren Hörsälen ein ständig wachsender Zustrom junger Arbeitskraft. Wer so urteilt, Übersicht dabei, wieviel der Musikwissenschaft zur gleich berechtigten Betätigung neben den älteren anerkannten Fächern noch fehlt; er ahnt auch nicht, wie schwer und mühsam dieser immerhin bescheidene Erfolg hat errungen werden müssen. Man darf ihn wohl einem Anstieg auf sandiger Hochdüne vergleichen, ein Schritt vor wärts und zwei zurück. Gerade stand Chrysander vor der Erfüllung seiner kühnsten Träume: das nahe Hannover sollte unter den Augen des kunstsinnigen Königs Georg für Händel's oratorisches Lebens werk die Pflegestätte erstehen lassen, die später Bayreuth für Wagner's Dramen wurde. Alles war gründlich erwogen und vorbereitet, da marschierte das preußische Heer 1866 ins Land und machte dem Königtum ein Ende. Ins Nichts zurückgeworfen, begann Chrysander von vorn, um trotzdem seinen Lebensplan durchzusetzen. Er wurde Gärtner, um mit dem Ertrage von Blumen und Edelobst die Familie zu ernähren, Notenstecher, um lange, widrige Jahre hindurch mit geringsten Mitteln durchzuhalten. Wie seine „Jahrbücher für musikalische Wissenschaft" und „Denkmäler der Tonkunst" vor der Teilnahmlosigkeit der Mitwelt verdorrten, sei nebenbei bemerkt. Philipp Spitta's allzufrüher Tod bewahrte ihn vor der Enttäuschung, „Viertel jahrsschrift für Musikwissenschaft" und „Denkmäler Deutscher Tonkunst" selbst ein sargen zu müssen. Jene wäre mit 50 Abonnenten nicht mehr zu halten gewesen, und für diese fand er keinen Kultusminister, der den Kampf mit seinem Finanzkollegen durchfechten mochte und konnte. Fünf dürre Jahre nach seinem Tode gelang die Vereinigung der Fachkreise aller Länder zur „Internationalen Musikgesellschaft". Nach Überwindung der Kinderkrankheiten in der Organisation schimmerte endlich die Hoffnung auf Bestand und Wetterfestigkeit; galt doch die Musik gerade als die vornehmste Kultursprache, die über alle politischen Differenzen hinweg die Geister zu gegenseitigem Verständnis zu führen berufen war. Mit jähem Blitz strahl zerschmetterte der Ausbruch des unseligen Weltkrieges diesen 15 Jahre hindurch gehegten träumerischen Wahn; von allen Seiten gellte der Schimpfruf „Hunnen" in unser Ohr, aus Paris und London, von deren Kongressen wir kaum heimgekehrt waren. Der so unaus bleibliche Zusammenbruch der „Internationalen" traf uns am tiefsten und härtesten von allen Fehlschlügen: er ging nicht bloß den Einzelnen, er ging alle an. Kein Wunder, daß, verstärkt durch die Verschlimmerung der sozialen Mißstände, das Bleigewicht der dumpfen Frage: „Wie sollen wir uns zur alten Arbeitsfreudigkeit zurückfinden, wie unsere Gemein schaft neu herstellen?" manchen sonst frohgemuten Kopf und Geist lähmend niederdrückte. Die Psyche der damaligen Zeit läßt es wohl begreiflich erscheinen, daß die erste Kunde von neuen Bückeburger Plänen nicht allenthalben sofort das freudige Echo erweckte, das ihr unter anderen Verhältnissen geantwortet hätte. Der Kontrast zu dem eben Erlebten erschien ja zu ungeheuer, der Ausblick in die Zukunft zu märchenhaft schön, um in seiner Wirklichkeit ganz erfaßt zu werden. Und doch, wer von den Optimisten konnte damals voraussehen, daß der bange Zweifel nicht ganz unberechtigt war, daß der Unglücksrabe schon wieder dicht über der Musikwissen- schaft kreiste? Freudigen Hoffnungen hatte das erste Heft des Archivs eben Ausdruck gegeben, da zertrümmerte der Sturm der Novemberrevolution den stolzen Bau des deutschen Reiches. Konnte da von dem jungen, notdürftig eben angewr>rzelten Institut etwas Lebensfähiges übrig bleiben? War nicht auch sein Geschick besiegelt? Ja, besiegelt worden ist das Geschick in jenen Tagen, aber in einem anderen Sinne, als die meisten von uns glaubten. In den allerschwersten Stunden vor dem Rücktritt von seiner hohen Stellung vollzog S. D. de-r Fürst das bedeutsame Dokument, das den Fort-
  • Archiv für Musikwissenschaft
    --
  • Archiv für Musikwissenschaft, Zweiter Jahrgang 1919-1920
    -
  • Cover
    -
  • Paste down
    -
  • Endsheet
    -
  • Title page
    -
  • Table of contents
    -
  • Schneider, Max (Breslau), Bericht über die erste Vollversammlung der Mitglieder des Fürstlichen Instituts.
    [1]
  • Sachs, Curt (Berlin), Die Tonkunst der alten Ägypter.
    [9]
  • Freitag, D. A. (Charlottenburg), Die Herkunft des "Berliner Liederbuches".
    [18]
  • Merian, Wilhelm (Basel), Drei Handschriften aus der Frühzeit des Klavierspiels.
    [22]
  • Kroyer, Theodor (München), Zur A-capella-Frage.
    [48]
  • Weinmann, Karl (Regensburg), Die päpstliche Kapelle unter Paul IV.
    [54]
  • Schwartz, Rudolf (Leipzig), Zur Partitur im 16. Jahrhundert.
    [73]
  • Seiffert, Max (Berlin), Zur Biographie Delphin Strunck's.
    [79]
  • Noack, Friedrich (Darmstadt), Johann Sebastian Bach und Christoph Graupner: Mein Herze schwimmt im Blut.
    [85]
  • Mersmann, Hans (Charlottenburg), Beiträge zur Aufführungspraxis der vorklassischen Kammermusik in Deutschland.
    [99]
  • Kobelt, Johannes (Hildesheim a. H.), Das Dauer-Gedächtnis für absolute Tonhöhen.
    [144]
  • Schünemann, Georg (Berlin), Über die Beziehungen der vergleichenden Musikwissenschaft zur Musikgeschichte.
    [175]
  • Werner, Th. W. (München), Die Magnificat-Kompositionen Adam Rener's.
    [195]
  • Schwartz, Rudolf (Leipzig), Eine dramatische Kantate aus dem Jahre 1539.
    [266]
  • Seiffert, Max (Berlin), Cornelius Conradus. Ein vergessener niederländisch-deutscher Musiker des 16. Jahrhunderts.
    [272]
  • Noack, Elisabeth (Darmstadt-Berlin), Ein Beitrag zur Geschichte der älteren deutschen Suite.
    [275]
  • Koczirz, Adolf (Wien), Das Kollegium der sächsischen Stadt- und Kirchenmusikanten von 1653.
    [280]
  • Wolffheim, Werner (Berlin-Grunewald), Gedenk-Säule Kaspar Förster's von Danzig.
    [289]
  • Rietsch, Heinrich (Prag), Entlehnungen.
    [293]
  • Hornbostel, Erich M. v. (Steglitz), Formanalysen an siamesischen Orchesterstücken.
    [306]
  • Eingesandte Bücher
    [334]
  • Sachs, Curt (Berlin), Eine unkritische Kritik des Klarinblasens.
    [335]
  • Moser, Hans Joachim (Halle a. S.), Der Zerbster Lutherfund.
    [337]
  • Werner, Th. W. (München), Melchior Schildt und seine Familie.
    [356]
  • Fischer, Kurt (Berlin), Über eine Gelegenheitskomposition von Adam Krieger.
    [368]
  • Seiffert, Max (Berlin), Das Plauener Orgelbuch von 1708.
    [371]
  • Sandberger, Adolf (München), Beiträge zur Beethoven-Forschung.
    [394]
  • Kretzschmar, Hermann (Berlin), Joseph Joachim.
    [411]
  • Abert, Hermann (Leipzig), Über Aufgaben und Ziele der musikalischen Biographie.
    [417]
  • Matzke, Hermann (Breslau), Bericht über die zweite Jahresversammlung der Mitglieder des Fürstlichen Instituts.
    [434]
  • Johandl, P. Robert, O. S. B. (Göttweig), David Gregor Corner und sein Gesangbuch.
    [447]
  • Schering, Arnold (Halle a. S.), Takt und Sinngliederung in der Musik des 16. Jahrhunderts.
    [465]
  • Kirst, Ernst (Berlin), Namen- und Sachregister des zweiten Jahrgangs.
    [499]
  • Nachtrag
    [511]
  • Advertising
    -
  • Endsheet
    -
  • Paste down
    -
  • Cover
    -
  • Farbinformation
    -
1: -
1: -
2: -
2: -
3: -
3: -
4: -
4: -
5: -
5: -
6: -
6: -
7: -
7: -
8: -
8: -
  • 1
  • 2
  • 3
  • ...
  • 66
  • 67 67