Staatliches Institut für Musikforschung
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Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

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Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikforschung
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
Date:
1942
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
260
Shelfmark:
C 30/320,7
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Neue Bücher. IV.
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Ernst Ferand: Die Improvisation in der Musik.
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PURL:
https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783918976-07/255/
dient volle Anerkennung und Bewunderung. Die Freude am Detail verhindert aber die Ge winnung und Einführung wirklich leitender historischer Gesichtspunkte. Es ergibt sich wohl immer wieder in den einzelnen Abschnitten der Darstellung und wird auch von F. als quasi leitender historischer Gesichtspunkt hervorgehoben, daß „die große Linie der Entwicklung mit der zunehmenden Rationalisierung des Musizierens, von der Herausbildung der Notenschrift und der damit Hand in Hand gehenden Einschränkung des gedächtnismäßigen Singens und Spielens beeinträchtigt, durch eine abnehmende Tendenz, ein allmähliches Verkümmern des Improvisationstriebes gekennzeichnet“ ist (S. 414). Diese Erkenntnis dürfte aber wohl doch zu allgemein und auch zu allgemein bekannt sein, um sie allein für ein Werk mit dem Anspruch auf neue grundlegende Geltung gültig zu machen, das auch nicht als Versuch bewertet werden kann, die ganze Geschichte der Musik als Verfall der schöpferischen Improvisation darzustellen. Daß im einzelnen über große Strecken hinweg nichts Neues an Material gebracht wird, liegt im Wesen einer solchen Gesamtdarstellung begründet. Um so mehr vermißt man die ordnenden und leitenden Gedanken. Das große Thema hat nur einen äußerlich großen Rahmen gefunden. Aufgabe und Ziel einer derartigen Untersuchung müßten beispielsweise in dem Versuch liegen, die Formen der Improvisationspraxis in den verschiedenen Epochen der Musikgeschichte in Stil begriffen zu erfassen, voneinander abzuheben und damit zur Kennzeichnung der verschiedenen Wesensarten der Improvisationspraxis zu gelangen. F. begnügt sich vorwiegend mit der bloßen Feststellung und Nennung dessen, was zur Improvisationspraxis gehört oder mit ihr in irgend einem Zusammenhang steht. So arbeitet sich der Leser mühsam durch eine Fülle von Tatsachen material hindurch, ohne an einer Stelle wirklich Fuß fassen zu können; denn Theoretikerzitate wie insbesondere Musikbeispiele bleiben meistens unkommentiert. Worin — um nur ein Beispiel zu nennen — liegt denn der „improvisatorische“ Charakter der „freien caudae“ der Organa von St. Martial (S. 245)? Und was ist an ihnen „Improvisation“ oder „Komposition“, da sie als Beispiele für „nunmehr notierte Niederschläge der früher improvisierten Oberstimmen“ angeführt werden? Und wie unterscheidet sich von ihr die organistisch-instrumentale Improvisation etwa des 15. Jahrhunderts, die späterhin auf die alte organale Form bezogen wird? Der Wissenschaftler vermißt hier die Interpretation und Deutung. Der Praktiker aber wird durch das abgedruckte Notenbeispiel um nichts klüger. Es muß zugegeben werden, daß das Problem der Improvisation psychologisch und historisch äußerst schwierige und komplizierte Fragen in sich birgt. Schon die Frage nach dem Wesen der Improvisation im allgemeinsten Sinne ist mit einem Satz nicht zu beantworten. Wo aber liegen die Grenzen dessen, was wir als Improvisation bezeichnen können und dürfen, insbesondere gegen über dem Gebiet der „Komposition“? Hier eben scheint eine stärkere begriffliche Differenzierung erforderlich zu sein, als sie von F. vorgenommen wird. Denn ist Improvisation als schöpferische Kraft nicht schlechthin alles und die Komposition nicht nur eine Stufe ihrer Verwirklichung? Ist andererseits Improvisation nur ein regelloses, gesetzlich nicht faßbares freies Sich-Ergehen gleichsam im Sinne eines romantisch verstandenen „Phantasierens“, wie es F. oftmals andeutet — und ist die Improvisation wirklich denkbar ohne die Gestaltungsweise planmäßigen Bauens (S. 417)? Wie in der Beantwortung dieser Fragen die verschiedenen Erscheinungsformen der Improvisation als einer schöpferischen Kraft begrifflich erfaßt und bezeichnet werden müßten, so erschiene es notwendig, dagegen das Gebiet der Improvisationsübung alseinerbetätigten und vorwiegend doch erlernbaren Praxis abzugrenzen. Alle für die Kenntnis der Improvisationspraxis in der Geschichte der Musik von F. ge wonnenen wichtigen neuen Einzelergebnisse zu erwähnen, würde an dieser Stelle zu weit führen. Die Bedeutung des Buches liegt darin, daß zum ersten Male alles in Frage der Improvisation berührende Material bis 1600 und zum Teil darüber hinaus zusammengetragen und damit ein Handbuch der Geschichte der Improvisationspraxis geschaffen ist, das vom Wissenschaftler wie vom Praktiker dankbar begrüßt werden wird. Herbert Birtner, Graz Aurelius Augustinus, Musik. Erste deutsche Übertragung von Carl Johann Perl. 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 1940. 303 S. 8°. Die Perlsche Übersetzung von Augustinus’ bekannter Schrift: De musica libri 6 ist in erster Auflage 1937 bei Heitz & Cie., Straßburg, erschienen. Mit ihr stimmt die vorliegende Neu auflage bis auf einige belanglose Vorwortsätze textlich und drucktechnisch völlig überein. Da aber die 1. Auflage hier noch keine Besprechung erhielt, scheint mir ein Hinweis bei der neuen Gelegenheit angebracht. P. hat, wie mir scheint, sorgfältig und verantwortungsbewußt übersetzt. Auch liest sich die Übertragung recht angenehm, soweit man das Lesen eines so grundsätzlich fragenden und leider sich oft im Dunkel verlierenden Werks angenehm gestalten kann. Man muß also P. für die ge leistete und überaus schwierige Arbeit dankbar sein. Daß der Leser hin und wieder nach dem Originaltext und der Sprache A.s verlangt, ist unvermeidlich; auch wäre es vielleicht tunlicher gewesen, wenn P. solche Begriffe wie occursores, progressores usw. ohne Übersetzung über nommen oder wenigstens nicht dem Leser verborgen hätte. (Eine Kleinigkeit nebenbei: S. 271, convcrsio bedeutet doch Umkehr und nicht Umkehrung?) Die Erläuterungen bringen das Nötigste,
  • Archiv für Musikforschung
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  • Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
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  • Title page
    [I]
  • Table of contents
    [III]
  • Namenregister
    [V]
  • Smend, Friedrich: Neue Bach-Funde.
    [1]
  • Ghisi, Federico: Bruchstücke einer neuen Musikhandschrift der italienischen Ars nova und zwei unveröffentlichte Caccien der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
    [17]
  • Birtner, Herbert: Sieben Messen von Ludwig Senfl.
    [40]
  • Scholz, Wolfgang: Heinrich Schütz und seine Beziehungen zu Liegnitz.
    [55]
  • Scholz, Wolfgang: Ein unbekannter Brief von Bartholomäus Gesius.
    56
  • Neue Bücher. I.
    57
  • Bericht über den Internationalen Kongreß "Singen und Sprechen" in Frankfurt a. M., 1938.
    57
  • Federico Ghisi: Alle fonti della monodia.
    58
  • Günter Haußwald: Johann David Heinichens Instrumentalwerk.
    60
  • Hans Joachim Moser: Erwiderung zu Rudolf Gerber, Christoph Willibald Gluck.
    61
  • Rudolf Gerber, Schlußwort.
    62
  • Mitteilungen. I.
    64
  • Osthoff, Hellmuth: Deutsche Liedweisen und Wechselgesänge im mittelalterlichen Drama.
    [65]
  • Valentin, Erich: Gustav Friedrich Schmidt †.
    [82]
  • Schmitz, Eugen: Louis Spohrs erster Opernversuch.
    [84]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Wittenberg – Frankfurt a. O. – Marburg – Königsberg – Jena – Helmstedt – Herborn – Göttingen).
    [90]
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Sommersemester 1942
    [111]
  • Im Jahre 1941 gedruckte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Im Jahre 1941 eingereichte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Nachtrag zum Verzeichnis der im Jahre 1940 eingereichten musikwissenschaftlichen Dissertationen.
    114
  • Neue Bücher. II.
    114
  • Neues Mozart-Jahrbuch, 1. Jahrgang.
    114
  • Erich Valentin: Wege zu Mozart.
    115
  • Julius Bahle: Eingebung und Tat im musikalischen Schaffen.
    116
  • Werner Korte: Musik und Weltbild.
    116
  • Willy Müller: Über das Wesen der Musik vom Standpunkt der absoluten Weltanschauung.
    117
  • Adolf Seifert: Volkslied und Rasse.
    117
  • Helmut Schultz, Erwiderung zur Kritik von H. Engel über "Das Madrigal als Formideal"
    119
  • Walter Wiora, "Privatsystem und Zusammenarbeit" zu W. Danckerts Entgegnung.
    120
  • Alfred Quellmalz, zu W. Danckerts, "Entwicklungsgeschichtliche und organische Volksliedbetrachtung".
    124
  • Mitteilungen. II.
    127
  • Hans Engel: Die Bedeutung Konstitutions- und psychologischer Typologien für die Musikwissenschaft.
    [129]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. (Schluß)
    [154]
  • Neue Bücher. III.
    170
  • M. van Crevel: Adrianus Petit Coclico.
    170
  • Walter Wiora: Die deutsche Volksliedweise und der Osten.
    174
  • Helmuth Wirth: Joseph Haydn als Dramatiker.
    176
  • Karl Gustav Fellerer: Der Partimentospieler.
    176
  • Wolfgang Scholz: Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Liegnitz von ihren Anfängen bis etwa zum Jahre 1800.
    178
  • Lothar Walther: Die Ostinato-Technik in den Chaconne- und Arien-Formen des 17. und 18. Jahrhunderts.
    180
  • Elsa Margherita v. Zschinsky-Troxler: Gaetano Pugnani.
    182
  • Joseph Gregor: Richard Strauß. Der Meister der Oper.
    183
  • Stephan Otto: Geistliche Chorwerke.
    184
  • Walter Brauer: Jakob Regnart, Johann Hermann Schein und die Anfänge der deutschen Barocklyrik.
    186
  • Maximilian Graßl: Die Musik in den Werken des J. K. Huysmans.
    188
  • Mitteilungen. III.
    190
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Ergänzungen: Sommersemester 1942
    190
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Steinecke: Erstes Graupner-Fest in Darmstadt.
    190
  • Kleine Beiträge - W. Wiora
    192
  • Handschin, Jacques: "Antiochien, jene herrliche Griechenstadt".
    [193]
  • Menke, Werner: Heinrich Valentin Beck, ein zu Unrecht vergessener Meister der Tonkunst?
    [205]
  • Haacke, Walter: Orgelbauten im Zeitzer und Naumburger Dom.
    [209]
  • Hans Albrecht: Die deutschen Psalmen und Kirchengesänge des Jobst vom Brandt.
    [218]
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Scholz: Zu Johannes Knöffel.
    228
  • Erich Rosendahl: Wo und wann Georg Kaspar Schürmann geboren wurde.
    229
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Wintersemester 1942/43
    231
  • Neue Bücher. IV.
    [233]
  • Joachim Eisenschmidt: Die szenische Darstellung der Opern Händels auf der Londoner Bühne seiner Zeit.
    --
  • Karl Gustav Fellerer: Der gregorianische Choral im Wandel der Jahrhunderte.
    [233]
  • Dominicus Johner: Wort und Ton im Choral.
    [233]
  • Jos. Theo Krug: Quellen und Studien zur oberrheinischen Choralgeschichte.
    [233]
  • Hubert Sidler: Studien zu den alten Offertorien mit ihren Versen.
    [233]
  • Leo Söhner: Die Orgelbegleitung zum gregorianischen Gesang.
    [233]
  • Willi Schulze: Die mehrstimmige Messe im frühprotestantischen Gottesdienst.
    238
  • Franz Wöhlke: Lorenz Christoph Mizler.
    240
  • Walter Schulze: Die Quellen der Hamburger Oper (1678–1738).
    242
  • Josef Loschelder: Die Oper als Kunstform.
    243
  • Ernst Ferand: Die Improvisation in der Musik.
    244
  • Aurelius Augustinus, Musik. Erste deutsche Übertragung v. C. J. Perl.
    245
  • Mitteilungen. IV.
    248
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