Staatliches Institut für Musikforschung
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Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

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Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikforschung
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
Date:
1942
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
260
Shelfmark:
C 30/320,7
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Neue Bücher. IV.
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Franz Wöhlke: Lorenz Christoph Mizler.
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PURL:
https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783918976-07/250/
240 Neue Bücher Breitengraser [473/3, fol. 146]), von denen zumindest die letztere eindeutig zum protestantischen Messenbestand gehört, nicht berücksichtigt worden sind. Es ist ein dankenswertes Verdienst dieser ausgezeichnet geschriebenen Studie, daß sie das überlieferte Quellenmaterial in schöner Klarheit durchleuchtet und an dem in seinen großen Zügen nicht unbekannten Teilgebiet der deutschen Musikgeschichte neue Probleme aufzuweisen vermag, daß sie als votwiegend liturgisch orientierte Darstellung der Forschung die Aufgabe stellt, stilistische Einzeluntersuchungen der Messen jener protestantischen Meister, so z. B. der Königsberger Messen Thomas Stoltzers, folgen zu lassen, deren „reformatorisches“ Teilnehmen am humanistisch-renaissancehaften Kunstideal der Zeit vielleicht doch stärker und weitreichender gewesen ist, als wir bisher glaubten annehmen zu können. Adam Adrio, Berlin Franz Wöhlke, Lorenz Christoph Mizler. Ein Beitrag zur musikalischen Gelehrtengeschichte des 18. Jahr hunderts (Musik und Geistesgeschichte. Berliner Studien zur Musikwissenschaft. Heraus gegeben von A. Schering, Bd. III). Würzburg 1940. Es gehört zu den fesselndsten Eindrücken, die das Geschichtsbild einer rasch sich wandelnden Zeit bietet, zu beobachten, wie seltsam die wirkenden Strömungen einander meiden und einander durchdringen. Urväterhausrat, längst totgeglaubte Maximen und Dogmen bewahren noch eine fast gespenstische Zählebigkeit, während junge Kräfte längst am Werke sind, jene auf den Scheiter haufen zu bringen und an seiner Glut eine neue Ära mit gewandelten Lehren, verjüngtem Glauben und frischen Zielen zu entzünden. In einer solchen Zeit der Geschichte erscheinen die schaffenden Künstler, die Theoretiker und Philosophen in einem merkwürdigen Zwielicht, einer doppelseitigen Beleuchtung, deren Wirkung die Blässe und Inhaltslosigkeit des Wortes „Übergangserscheinung“ schonungslos enthüllt. Die Musikwissenschaft der vergangenen Jahrzehnte hat sich mit Vorliebe für die charaktergebenden Gestalten ausgeprägter Epochen erwärmt, und die zukünftige wird sich mit ihnen noch eingehend genug zu befassen haben. Inzwischen aber ist mit dem wachsenden Sinn für die hintergründigen Kräfte, die „Geschichte machen“, für die geheimen Fäden, die „der Gottheit lebendiges Kleid wirken“, auch das Interesse für die Rollen des „Zwischenfaches“, für das Halbdämmer geschichtlicher „Übergänge“ gewachsen. Eine solche Zwielichtigkeit zu durchdringen, die in dem Halbdämmer Tätigen als geschicht liche Realitäten zu sehen, sie zu ihrerer Umwelt in das rechte Verhältnis zu setzen, sie nicht zu „Vorläufern“ oder zu „Vollendern“ zu vereinfachen, sie vielmehr schlechthin als Seiende und Wirkende zu fassen, das ist eine Aufgabe, die neben umfassender Kenntnis ein feines Einfühlungs vermögen und eine behutsame Hand erfordert. Es ist anerkennenswert, wie viel der Verf. in dieser Erstlingsarbeit aus einem Problem zu machen verstanden hat, das im Rahmen einer Dissertation kaum voll zu lösen war. Lorenz Mizler ist ein seltsamer Gast zwischen den Zeiten gewesen. Schüler Sebastian Bachs, Altersgenosse der älteren Bach-Söhne, Leipziger Student der Theologie und Hörer Gottscheds, dessen Verehrer er zeitlebens bleibt, Magister, Korrespondent J. Gottfried Walthers und J. Matthe- sons, wendet er sich mit fünfundzwanzig Jahren der Mathematik, der Rechtswissenschaft und der Geschichte zu, verschreibt sich schließlich ganz der Medizin, erfindet und konstruiert, interessiert sich für Chemie und Physik, dilettiert in philosophischen Versuchen im Anschluß an Leibniz und Chr. Wolff, lehrt an der Leipziger Universität Philosophie, Griechisch, Naturrecht, Musik (wobei er seine eigenen Arbeiten, Matthesons „Neueröffnetes Orchester“ und Fuxens „Gradus ad Parnassum“ zugrundelegt), legt Fux in deutscher Übersetzung vor und verspricht eine Aus gabe der „Organographia“ des Praetorius — im Versprechen ist er groß —, veröffentlicht 1740 bis 1746 vier Teile selbstkomponierte Oden in eigenem Verlag, die ihm den beißenden Spott Telemanns, Grauns, Scheibes und Matthesons eintragen, macht sich einen Namen durch die musikalischen Zeitschriften, die er herausgibt: die „Musikalische Bibliothek“ (1736—1754, abschließend mit dem 1. Teil des IV. Bandes) und den „Musikalischen Starstecher“ (1739/40, nur 7 Nummern) und begründet 1738 die „Musikalische Sozietät“, die bis 1754 bestanden und durch die Mitglied schaft von Männern wie Telemann, Händel, Graun, Bach — das bekannte Hausmannsche Bild mit dem Kanon auf dem Notenblatt ist für die Gesellschaft gemalt worden —• und Leopold Mozart einen Abglanz des Ruhmes auf den Namen Mizlers geworfen hat. Der Vielgewandte hat sich in Leipzig nicht halten können, er muß 1743 eine Stellung als Hauslehrer, Bibliothekar und Hof- mathematikus bei dem Kanzler des Königsreichs Polen annehmen; alle Bemühungen, wieder in Leipzig Fuß zu fassen, schlagen fehl. Die letzten Jahre verbringt er als polnischer „Hofrat und Hofarzt“ (seitdem nennt er sich „Edler von Kolof“) und als Historiograph in Warschau, wo er, anscheinend in recht unerquicklichen Verhältnissen, 1778, vom musikalischen Deutschland schon vergessen, gestorben ist. Mizler scheint recht ein Vertreter jenes Zeitalters gewesen zu sein, in dem Maßlosigkeit und Enge, Arroganz und Unterwürfigkeit, Polyhistorismus und Oberflächlichkeit, Talentfülle und Charlatanerie so dicht beieinander gewohnt haben wie wohl selten. Die überhebliche Tadel sucht, die er schon in seiner Dissertation 1734 J. G. Walther gegenüber an den Tag gelegt und auf die der fast eine Generation ältere Lexikograph gelegentlich mit wahrhaft weltmännischer Bonhommie reagiert hat, scheint nicht bloß dem jugendlichen Übereifer entsprungen zu sein, mit dem Mizler selbst sich dafür entschuldigt hat; sie bringt ihn auch später immer wieder in
  • Archiv für Musikforschung
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  • Archiv für Musikforschung, Siebenter Jahrgang 1942
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  • Title page
    [I]
  • Table of contents
    [III]
  • Namenregister
    [V]
  • Smend, Friedrich: Neue Bach-Funde.
    [1]
  • Ghisi, Federico: Bruchstücke einer neuen Musikhandschrift der italienischen Ars nova und zwei unveröffentlichte Caccien der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
    [17]
  • Birtner, Herbert: Sieben Messen von Ludwig Senfl.
    [40]
  • Scholz, Wolfgang: Heinrich Schütz und seine Beziehungen zu Liegnitz.
    [55]
  • Scholz, Wolfgang: Ein unbekannter Brief von Bartholomäus Gesius.
    56
  • Neue Bücher. I.
    57
  • Bericht über den Internationalen Kongreß "Singen und Sprechen" in Frankfurt a. M., 1938.
    57
  • Federico Ghisi: Alle fonti della monodia.
    58
  • Günter Haußwald: Johann David Heinichens Instrumentalwerk.
    60
  • Hans Joachim Moser: Erwiderung zu Rudolf Gerber, Christoph Willibald Gluck.
    61
  • Rudolf Gerber, Schlußwort.
    62
  • Mitteilungen. I.
    64
  • Osthoff, Hellmuth: Deutsche Liedweisen und Wechselgesänge im mittelalterlichen Drama.
    [65]
  • Valentin, Erich: Gustav Friedrich Schmidt †.
    [82]
  • Schmitz, Eugen: Louis Spohrs erster Opernversuch.
    [84]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Wittenberg – Frankfurt a. O. – Marburg – Königsberg – Jena – Helmstedt – Herborn – Göttingen).
    [90]
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Sommersemester 1942
    [111]
  • Im Jahre 1941 gedruckte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Im Jahre 1941 eingereichte musikwissenschaftliche Dissertationen.
    113
  • Nachtrag zum Verzeichnis der im Jahre 1940 eingereichten musikwissenschaftlichen Dissertationen.
    114
  • Neue Bücher. II.
    114
  • Neues Mozart-Jahrbuch, 1. Jahrgang.
    114
  • Erich Valentin: Wege zu Mozart.
    115
  • Julius Bahle: Eingebung und Tat im musikalischen Schaffen.
    116
  • Werner Korte: Musik und Weltbild.
    116
  • Willy Müller: Über das Wesen der Musik vom Standpunkt der absoluten Weltanschauung.
    117
  • Adolf Seifert: Volkslied und Rasse.
    117
  • Helmut Schultz, Erwiderung zur Kritik von H. Engel über "Das Madrigal als Formideal"
    119
  • Walter Wiora, "Privatsystem und Zusammenarbeit" zu W. Danckerts Entgegnung.
    120
  • Alfred Quellmalz, zu W. Danckerts, "Entwicklungsgeschichtliche und organische Volksliedbetrachtung".
    124
  • Mitteilungen. II.
    127
  • Hans Engel: Die Bedeutung Konstitutions- und psychologischer Typologien für die Musikwissenschaft.
    [129]
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. (Schluß)
    [154]
  • Neue Bücher. III.
    170
  • M. van Crevel: Adrianus Petit Coclico.
    170
  • Walter Wiora: Die deutsche Volksliedweise und der Osten.
    174
  • Helmuth Wirth: Joseph Haydn als Dramatiker.
    176
  • Karl Gustav Fellerer: Der Partimentospieler.
    176
  • Wolfgang Scholz: Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Liegnitz von ihren Anfängen bis etwa zum Jahre 1800.
    178
  • Lothar Walther: Die Ostinato-Technik in den Chaconne- und Arien-Formen des 17. und 18. Jahrhunderts.
    180
  • Elsa Margherita v. Zschinsky-Troxler: Gaetano Pugnani.
    182
  • Joseph Gregor: Richard Strauß. Der Meister der Oper.
    183
  • Stephan Otto: Geistliche Chorwerke.
    184
  • Walter Brauer: Jakob Regnart, Johann Hermann Schein und die Anfänge der deutschen Barocklyrik.
    186
  • Maximilian Graßl: Die Musik in den Werken des J. K. Huysmans.
    188
  • Mitteilungen. III.
    190
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Ergänzungen: Sommersemester 1942
    190
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Steinecke: Erstes Graupner-Fest in Darmstadt.
    190
  • Kleine Beiträge - W. Wiora
    192
  • Handschin, Jacques: "Antiochien, jene herrliche Griechenstadt".
    [193]
  • Menke, Werner: Heinrich Valentin Beck, ein zu Unrecht vergessener Meister der Tonkunst?
    [205]
  • Haacke, Walter: Orgelbauten im Zeitzer und Naumburger Dom.
    [209]
  • Hans Albrecht: Die deutschen Psalmen und Kirchengesänge des Jobst vom Brandt.
    [218]
  • Kleine Beiträge - Wolfgang Scholz: Zu Johannes Knöffel.
    228
  • Erich Rosendahl: Wo und wann Georg Kaspar Schürmann geboren wurde.
    229
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. Wintersemester 1942/43
    231
  • Neue Bücher. IV.
    [233]
  • Joachim Eisenschmidt: Die szenische Darstellung der Opern Händels auf der Londoner Bühne seiner Zeit.
    --
  • Karl Gustav Fellerer: Der gregorianische Choral im Wandel der Jahrhunderte.
    [233]
  • Dominicus Johner: Wort und Ton im Choral.
    [233]
  • Jos. Theo Krug: Quellen und Studien zur oberrheinischen Choralgeschichte.
    [233]
  • Hubert Sidler: Studien zu den alten Offertorien mit ihren Versen.
    [233]
  • Leo Söhner: Die Orgelbegleitung zum gregorianischen Gesang.
    [233]
  • Willi Schulze: Die mehrstimmige Messe im frühprotestantischen Gottesdienst.
    238
  • Franz Wöhlke: Lorenz Christoph Mizler.
    240
  • Walter Schulze: Die Quellen der Hamburger Oper (1678–1738).
    242
  • Josef Loschelder: Die Oper als Kunstform.
    243
  • Ernst Ferand: Die Improvisation in der Musik.
    244
  • Aurelius Augustinus, Musik. Erste deutsche Übertragung v. C. J. Perl.
    245
  • Mitteilungen. IV.
    248
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