Staatliches Institut für Musikforschung
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Digitale Sammlungen
des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Preußischer Kulturbesitz

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Collection:
Zeitschriften
Structure type:
periodical
Title:
Archiv für Musikforschung
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Periodical volume
Title:
Archiv für Musikforschung, Erster Jahrgang 1936
Date:
1936
Place of publication:
Leipzig Google Maps
Extent:
520
Shelfmark:
C 30/320,1
Physical location:
Staatliches Institut für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Collection:
Musikwissenschaftliche Periodica: Allgemeine
Structure type:
Chapter
Title:
Neue Bücher zur systematischen Musikwissenschaft.
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PURL:
https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/783918976-01/136/
Neue Bücher zur systematischen Musikwissenschaft Musikinstrumente der Steinzeit Im Gegensatz zu den Arbeiten über Musikinstrumente der Metallzeiten, die bisher mehr ver einzelt als in größeren kulturvergleichenden Zusammenhängen behandelt wurden, ist es Otto See wald gelungen, die Ergebnisse der Urgeschichtsforschung auf die Musikinstrumente der Stein zeit anzuwenden und damit ein Gebiet zu erschließen, das bisher von der vorgeschichtlichen For schung nur nebenbei, von der Musikwissenschaft hingegen überhaupt noch nicht in Angriff ge nommen wurde 1 . Er schließt sich dabei der Periodisierung und Bezeichnung von Oswald Meng hin an, die uns nicht so geläufig ist wie die Stufenlehre G. de Mortillets und Fr. Wiegers, doch ist die Orientierung auf Grund der Zeugnisse und Funde gerade auf diesem Sondergebiet leicht möglich. Es ist erstaunlich, welche Fülle von Materialien sich ergibt, wenn man die vorgeschichtlichen Funde einmal auf ihren Gebrauch als Kult- und Musikinstrumente ansieht und zum Vergleich Instrumente primitiver Kulturen heranzieht. Man kann überall Parallelen finden und ohne Mühe Pfeifen, Flöten, Trommeln und Schraper oder Schwirrhölzer unterscheiden. Seewald hat sich an die prähistorische Periodisierung gehalten; er stellt an Anfang und Ende die Schlag-Idiophone, während im Haupt teil die steinzeitlichen Flöten und mixoneolithischen Tontrommeln behandelt werden. Der Gebrauch von Schrapern und Schwirrhölzern in der vorgebrachten Form wird sich schwer unter Beweis stellen lassen, denn die gerieften oder mit Zahnreihen versehenen Knochen können zu vielen Zwecken verwandt werden, ebenso die Schwirrhölzer, die gleichfalls als bearbeitete, mit einem Anhängeloch versehene Knochen gefunden wurden. Die besonders aus dem Magdalenien (7. Stufe) stammenden Stücke zeigen Ähnlichkeit mit primitiven Musikinstrumenten und mögen zum Teil auch für rituelle Bräuche geschrapt bzw. geschwungen worden sein. Bei den Pfeifen und Flöten kommt alles darauf an, ob die in den Knochen (Röhrenknochen, Unterkieferhälften usw.) sichtbaren Löcher künstlich gebohrt oder durch andere Ursachen (Verletzungen) hervorgerufen wurden. Bei den „Flöten“ aus der Potocka zijalka überzeugt die Beweisführung nicht, die In strumente wären praktisch kaum spielbar (z. B. Unterkiefer mit Zähnen, 3 Löchern und Kanal öffnung), eher sind die Phalangenpfeifen (aus Röhrenknochen vom Wildpferd, der Antilope, dem Steinbock, Hirsch oder Reh) als Signalpfeifen verwertbar. Ihre große Zahl, auch die ziemlich regel mäßige Einschabung des Loches, lassen ihren Gebrauch vom Frühaurignacien bis Endmagdalenien (5.—7. Stufe), ja vielleicht noch früher hinauf verfolgen. Die miolithischen Grifflochpfeifen, die Seewald nach den Funden beschreibt, weisen 3 „Grifflöcher“ auf (die unregelmäßigen 6 Löcher des Hasenknochens von Devonshire schalten meines Erachtens völlig aus), aber auch bei ihnen scheinen die Dreilochbohrungen bei einer Länge von 11 cm (Aurignacien) und 9 cm (Estland) nicht immer überzeugend. Jedenfalls ist es merkwürdig, daß man für Zwecke des Musizierens mit ver schiedenen Tonhöhen nur winzige Röhrenknochen anstatt der größeren nahm. Die kleinen Knochen röhrchen, die E. Piette für Pfeifen erklärt hat und die ebenso als Stücke von Panpfeifen deutbar sind, nimmt auch Seewald nicht als vollgültige Zeugen an. Sicherlich kommt nur ein kleiner Teil dieser Fundstücke für den musikalischen Gebrauch in Betracht. Ich bezweifle auch, daß die Zeich nung aus der Höhle Trois-Freres, die in das Magdalenien gehört, einen Flötenbläser darstellt. Die mit 2 Strichen angedeutete „Flöte“ sitzt unmittelbar an der Nase, aber nicht an der Schnauze, auch wird sie nicht gehalten, sondern der Bisonfuß wird lang ausgestreckt, wobei der Huf ganz frei in der Luft schwebt. Ferner wird die „Flöte“ nicht einmal näher durch Löcher oder Anblasevor richtung gekennzeichnet. Gewiß gibt es bei dieser primitiven Andeutung viele Auslegungen. Am nächsten würde vielleicht ein Hinweis auf die Äußerungen des Fabeltieres, auf Laute, Schreien, 1 Otto Seewald, Beiträge zur Kenntnis der steinzeitlichen Musikinstrumente Europas. Bücher zurUr- und Frühgeschichte, herausgegeben von Oswald Menghin, 2. Bd. Verlag von Anton Schroll & Co. in Wien, 1934.
  • Archiv für Musikforschung
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  • Archiv für Musikforschung, Erster Jahrgang 1936
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  • Title page
    [I]
  • Table of contents
    [III]
  • Namenregister
    [V]
  • "Zum Beginn"
    [1]
  • Vetter, Walther: Die antike Musik in der Beleuchtung durch Aristoteles.
    [2]
  • Schünemann, Georg: Die Musikinstrumente der 24 Alten.
    [42]
  • Bartha, Dénes V.: Studien zum musikalischen Schrifttum des 15. Jahrhunderts. I. Quellen und Probleme
    [59]
  • Fellerer, Karl Gustav: Rupert Ignaz Mayr (1646–1712) und seine Kirchenmusik. I.
    [83]
  • Huber, Kurt: Herders Begründung der Musikästhetik.
    [103]
  • Heß, Willy: Neues zu Beethovens Volksliederbearbeitungen.
    [123]
  • Neue Bücher zur systematischen Musikwissenschaft.
    [124]
  • Mitteilungen - Staatliches Institut für deutsche Musikforschung. I.
    127
  • Mitteilungen - Deutsche Gesellschaft für Musikwissenschaft. I.
    128
  • Schrade, Leo: Die Messe in der Orgelmusik des 15. Jahrhunderts.
    [129]
  • Bartha, Dénes V.: Studien zum musikalischen Schrifttum des 15. Jahrhunderts. II. Die Texte
    [176]
  • Fellerer, Karl Gustav: Rupert Ignaz Mayr (1646–1712) und seine Kirchenmusik. II.
    [200]
  • Mayer, Ludwig K.: Eine vorwebersche „Preciosa“-Musik.
    [223]
  • Heinitz, Wilhelm: Das Verhältnis der 1200-stufigen Temperatur zum reinen „Quint-Terzen“-System.
    [228]
  • Engel, Hans: Der dritte Kongreß der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft in Barcelona 1936.
    [238]
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. WS 1935/36 und SS 1936.
    [243]
  • Schünemann, Georg: Zur "Katalogisierung der Phonogramm-Archive".
    252
  • Mitteilungen - Staatliches Institut für deutsche Musikforschung. II.
    255
  • Mitteilungen - Deutsche Gesellschaft für Musikwissenschaft. II.
    255
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten im Osten his zur Mitte des 16. Jahrhunderts. I.
    [257]
  • Werner, Arno: Die Fürstliche Leichenpredigtensammlung zu Stolberg als musikgeschichtliche Quelle.
    [293]
  • Stauder, Wilhelm: Johann André. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Singspiels.
    [318]
  • Werner, Th. W.: Zum Neudruck von G. Ph. Telemanns „Pimpinone“ in den Reichsdenkmalen.
    [361]
  • Schering, Arnold: Zu Beethovens Sonate pathétique.
    [366]
  • Schünemann, Georg: Musikinstrumente der Indianer. I.
    [368]
  • Mitteilungen - Staatliches Institut für deutsche Musikforschung. III.
    [383]
  • Mitteilungen - Deutsche Gesellschaft für Musikwissenschaft. III.
    [383]
  • Schmitz, Arnold: Ein schlesisches Cantional aus dem 15. Jahrhundert.
    [385]
  • Ranke, Friedrich: Zu den deutschen Texten des Neumarkter Cantionale.
    415
  • Pietzsch, Gerhard: Zur Pflege der Musik an den deutschen Universitäten im Osten his zur Mitte des 16. Jahrhunderts. II.
    [424]
  • Lorenz, Alfred: Neue Formerkenntnisse, angewandt auf Richard Straußens „Don Juan“.
    [452]
  • Schünemann, Georg: Musikinstrumente der Indianer. II.
    [467]
  • Mies, Paul: Bemerkungen zu: Wilhelm Haas, Systematische Ordnung Beethovenscher Melodien.
    483
  • Bose, Fritz: Musikwissenschaft im Institut für Lautforschung.
    [487]
  • Schneider, Marius: Theoretisches und Praktisches zur „Katalogisierung der Phonogramm-Archive“
    490
  • Schünemann, Georg: Schlußwort zur "Katalogisierung der Phonogramm-Archive"
    492
  • Schünemann, Georg: Die Phonogramm-Archive in Bukarest und Zagreb.
    493
  • Vorlesungen über Musik an Universitäten und Technischen Hochschulen. WS 1936/37.
    [497]
  • Mitteilungen - Deutsche Gesellschaft für Musikwissenschaft. IV.
    [502]
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